In den letzten Jahren hat sich die Welt des eSports (der sportliche Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Videospielen) immer weiter in der Gesellschaft verbreitet. Mehr und mehr Menschen spielen Videospiele und der eSports ist im Jahr 2017 zu einer Industrie mit über 1,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Einnahmen gewachsen[. Turniere die Stadien, wie die Commerzbank Arena in Frankfurt, die Lanxess Arena in Köln oder Barclaycard Arena in Hamburg, füllen, machen deutlich, dass eSports auch Teil der deutschen Gesellschaft sind. Dies ist der ein Grund für sich mit eSports auseinanderzusetzen und dieses Phänomen unter der Prämisse „Zukunft menschlich gestalten“ (Leitspruch der Universität Siegen) holistisch sowie interdisziplinär zu erforschen.

Die intensive und interdisziplinäre Erforschung des eSports Phänomens ist ein Hauptaugenmerk der Forschergruppe eSports Lab. Wir wissen, dass viele Menschen spielen, wir sehen gefüllte Stadien, aber die entsprechende Grundlagenforschung fehlt in jeglichen Disziplinen. Was sind die Effekte und Auswirkungen auf den Menschen, wie agieren die Spieler in Stresssituationen, warum gibt es Gender-Unterschied im professionellen Kontext, obwohl es kein Unterschied macht ob ein Mann oder eine Frau die Maus klickt? Die Forschung in eSports gibt auch einen Einblick in die Welt von morgen, wie die Arbeitswelt aussehen könnte, wie wir in Zukunft zusammenarbeiten. Konzepte wie das Livestreaming sind schon seit Jahren im eSports Standard. Der aktuelle Trend von Let’s Play oder YouTube-Videos hätte man vorhersehen können. Auch die Frage, warum reisen Menschen um den halben Globus um Spieler an einem PC sitzen zu sehen, ist für Außenstehende unbegreiflich. Ein umfassender Blick auf das Phänomen ist notwendig und kann durch so einen Nukleus an der Universität Siegen geschaffen werden.

ESports ist noch stark untererforscht und alleine deshalb ist ein eSports Team interessant als Grundlage für eine interdisziplinäre Forschungsgruppe. Hier können sich Forscher über die Fakultätsgrenzen hinweg zusammenfinden um das Phänomen zu untersuchen. Ein Fokus besteht vor allem auf der interdisziplinären Forschung und der Zusammenarbeit von unterschiedlichen Wissenschaftlern. Gleichzeitig ist das eSports-Team sowie die eSports Community eine gute Grundlage für methodisch umfangreichere Forschungen. Dieser Synergieeffekt ermöglicht die Herausarbeitung von validen Ergebnissen. Aber nicht nur interdisziplinäre Arbeit wird gefördert, die jeweiligen Fakultäten können aus so einer eSports Gruppe eigene Forschungsmöglichkeiten erarbeiten. Viele dieser Forschungen lassen sich dann direkt an dem eSports Team oder der Siegener eSports Community erforschen.

Die Siegen Bisons sind deshalb ein Grundpfeiler der Forschung der Universität Siegen über den eSports und die Basis für eine tiefergehende Untersuchung des Phänomens, deshalb agiert das eSports Lab der Universität Siegen auch als Supporter der Siegen Bisons. Weitere Informationen über die eSports Forschung finden Sie hier.